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Die Alchemie der Unsterblichkeit


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Rezension von

Magdalena Kneisel

Die Alchemie der Unsterblichkeit 1771 stolpert Icherios durch die Gassen Karlsruhes, das von Wintereinbrüchen bis in den Sommer und Hungersnoten geplagt ist. Von seinem Mentor zu einem neuen Auftrag geschickt, findet er sich von einer Seite auf die andere als Mitglied im „Orden der Rosenkreuzer“ wieder, die sich anscheinend. der Aufklärung und Untersuchung von nicht Alltäglichem verschrieben haben. Spontan bricht er deswegen in den Schwarzwald auf um eine Mordserie aufzuklären, die auch ein ganzes Dorf mitsamt seiner Bewohner – Werwölfe, Vampire und Menschen – an die Grenzen des friedlichen Zusammenlebens treibt. Und so sieht er sich in der unbekannten Realität von Anfeindungen zwischen den einzelnen Wesenesformen nicht nur als Aufklärer, sondern auch als Friedensbewahrer wieder – was ihm mehr oder weniger gelingt, wenn ihn nur nicht der Unmut der Menschen erreichen würde, für die alles mal wieder zu langsam geht. Und als wenn es nicht schon genug Probleme geben würde, wäre sein Hang zur empirischen Wissenschaft – und da haben dem Mythen entsprungene Daseinsformen nur schwierig ihren Platz. Bei all seinen Untersuchungen und Reisewegen begleitet ihn seine treue Spürratte Maleficium, die als 'Deus ex machina' die entscheidende Wendung des Buches einleitet. Icherios Ceihn wird in dem Buch als tugendhafter Mensch mit einem großen Beziehungsproblem zu seiner Familie, insbesondere zu seinem Vater, dargestellt. Die Verweigerung einer finanziellen Unterstützung eines Studiums – obwohl Icherios wohl sehr behütet in einer reichen Umgebung aufgewachsen ist – würde auch sicher noch heute ein plausibler Grund für ein zerrütetes Familienleben sein. Dumm nur, dass eben jenes auserkorene Studium, dass der Medizin ist und unser Held leider eine gewisse Abneigung gegen Krankheiten hat. Aber nicht nur dieser Umstand belastet seine Vergangenheit, wie im Laufe des Buches deutlich wird. Tugendhaft wie er ist und ein Herz für Menschen und Nicht-Menschen habend, hält er den größten Versuchungen stand: Weder entwickelt er sich zu einem Geldveruntreuer, noch nutzt er die Unschuld unglücklicher Mädchen aus, die nicht verheiratet werden wollen. Wenn nicht sein großes Laster die Laudanum-Sucht wäre, könnte er geradezu als Musterbeispiel des aufklärten sich der Alchemie bedienenden jungen Wissenschaftlers angesehen werden. Seine Handlungsmotive sind in den meisten Fällen sehr gut nachvollziehbar, was auch durch die im Buch ausgedrückten Gedanken und seine Sicht der Dinge gut hervorgehoben wird. Das gesamte Buch – bis auf die Passagen des bis zu seiner Entlarvung anonymen Mörders – ist aus seiner Sicht verfasst. Allerdings kommt der gehorsame Aufbruch zugunsten von Aufstiegschancen oder die Anerkennung von nicht Alltägliche Kreaturen doch überraschend zu knapp. Auch wenn mir mitgeteilt wurde, dass es durchaus möglich ist, spontan seine Weltanschauung zu ändern, wenn man direkt den Überresten von Spitzen Zähnen gegenüber steht. Die Vergangenheit und die Characterstruktur Ceihns lassen in den kommenden Bänden rund um den Ordern der Rosenkreuzer neue und gute Ansatzpunkte für weitere Geschichten erwarten, auch wenn die Rolle des Ordens in diesem Buch zu kurz kommt. Die restlichen Charaktere erfahren bisweilen eine überspitze Stereotype Überzeichnung: Da wäre der Monsterhassende Kirchengeistliche, der Macht- und Geldversessene Bürgermeister, die sich aufopfernde Schwester oder der Mörder, der keine Zuneigung erfahren hat. Daneben gibt es den weisen Vampir-Fürsten, der über Mensch und Vampire regiert und abgesehen von der Untergrabung seiner Autorität durch einen aufgebrachten Mob souverän über allem steht, sowie den Alpha-Werwolf, der seine Emotionen kaum im Zaum halten kann, aber im entscheidenden Moment seine wahre Größe entdeckt. Und Werwölfe und Vampire können in diesem Buch sogar Hand in Hand arbeiten – ohne dabei auf das gleiche Mädchen aus zu sein! Das dunkle Territorium, der Schwarzwald, und die restlichen Schauplätze, werden hinreichend beschrieben, sodass sich in Gedanken eine einzigartige Kulisse formt, ohne dass zu viele Landschaftsmalereien den Lesefluss stören würden. Insgesamt ist das Buch trotz kleiner Schwächen ein wundervoller Neueinstieg einer Autorin in die Phantasywelt und auch die Tatsache, dass Lesende schon alsbald selbst den Mörder erahnen, tut dem keinen Abbruch: Spannend gestaltet Pflieger die Suche und den Wettlauf gegen den Mörder

1771 stolpert Icherios durch die Gassen Karlsruhes, das von Wintereinbrüchen bis in den Sommer und Hungersnoten geplagt ist. Von seinem Mentor zu einem neuen Auftrag geschickt, findet er sich von einer Seite auf die andere als Mitglied im „Orden der Rosenkreuzer“ wieder, die sich anscheinend. der Aufklärung und Untersuchung von nicht Alltäglichem verschrieben haben.

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Spontan bricht er deswegen in den Schwarzwald auf um eine Mordserie aufzuklären, die auch ein ganzes Dorf mitsamt seiner Bewohner – Werwölfe, Vampire und Menschen – an die Grenzen des friedlichen Zusammenlebens treibt. Und so sieht er sich in der unbekannten Realität von Anfeindungen zwischen den einzelnen Wesenesformen nicht nur als Aufklärer, sondern auch als Friedensbewahrer wieder – was ihm mehr oder weniger gelingt, wenn ihn nur nicht der Unmut der Menschen erreichen würde, für die alles mal wieder zu langsam geht. Und als wenn es nicht schon genug Probleme geben würde, wäre sein Hang zur empirischen Wissenschaft – und da haben dem Mythen entsprungene Daseinsformen nur schwierig ihren Platz.

Bei all seinen Untersuchungen und Reisewegen begleitet ihn seine treue Spürratte Maleficium, die als 'Deus ex machina' die entscheidende Wendung des Buches einleitet.

Icherios Ceihn wird in dem Buch als tugendhafter Mensch mit einem großen Beziehungsproblem zu seiner Familie, insbesondere zu seinem Vater, dargestellt. Die Verweigerung einer finanziellen Unterstützung eines Studiums – obwohl Icherios wohl sehr behütet in einer reichen Umgebung aufgewachsen ist – würde auch sicher noch heute ein plausibler Grund für ein zerrütetes Familienleben sein. Dumm nur, dass eben jenes auserkorene Studium, dass der Medizin ist und unser Held leider eine gewisse Abneigung gegen Krankheiten hat. Aber nicht nur dieser Umstand belastet seine Vergangenheit, wie im Laufe des Buches deutlich wird.

Tugendhaft wie er ist und ein Herz für Menschen und Nicht-Menschen habend, hält er den größten Versuchungen stand: Weder entwickelt er sich zu einem Geldveruntreuer, noch nutzt er die Unschuld unglücklicher Mädchen aus, die nicht verheiratet werden wollen. Wenn nicht sein großes Laster die Laudanum-Sucht wäre, könnte er geradezu als Musterbeispiel des aufklärten sich der Alchemie bedienenden jungen Wissenschaftlers angesehen werden. Seine Handlungsmotive sind in den meisten Fällen sehr gut nachvollziehbar, was auch durch die im Buch ausgedrückten Gedanken und seine Sicht der Dinge gut hervorgehoben wird. Das gesamte Buch – bis auf die Passagen des bis zu seiner Entlarvung anonymen Mörders – ist aus seiner Sicht verfasst. Allerdings kommt der gehorsame Aufbruch zugunsten von Aufstiegschancen oder die Anerkennung von nicht Alltägliche Kreaturen doch überraschend zu knapp. Auch wenn mir mitgeteilt wurde, dass es durchaus möglich ist, spontan seine Weltanschauung zu ändern, wenn man direkt den Überresten von Spitzen Zähnen gegenüber steht.

Die Vergangenheit und die Characterstruktur Ceihns lassen in den kommenden Bänden rund um den Ordern der Rosenkreuzer neue und gute Ansatzpunkte für weitere Geschichten erwarten, auch wenn die Rolle des Ordens in diesem Buch zu kurz kommt.

Die restlichen Charaktere erfahren bisweilen eine überspitze Stereotype Überzeichnung: Da wäre der Monsterhassende Kirchengeistliche, der Macht- und Geldversessene Bürgermeister, die sich aufopfernde Schwester oder der Mörder, der keine Zuneigung erfahren hat. Daneben gibt es den weisen Vampir-Fürsten, der über Mensch und Vampire regiert und abgesehen von der Untergrabung seiner Autorität durch einen aufgebrachten Mob souverän über allem steht, sowie den Alpha-Werwolf, der seine Emotionen kaum im Zaum halten kann, aber im entscheidenden Moment seine wahre Größe entdeckt. Und Werwölfe und Vampire können in diesem Buch sogar Hand in Hand arbeiten – ohne dabei auf das gleiche Mädchen aus zu sein!

Das dunkle Territorium, der Schwarzwald, und die restlichen Schauplätze, werden hinreichend beschrieben, sodass sich in Gedanken eine einzigartige Kulisse formt, ohne dass zu viele Landschaftsmalereien den Lesefluss stören würden.

Insgesamt ist das Buch trotz kleiner Schwächen ein wundervoller Neueinstieg einer Autorin in die Phantasywelt und auch die Tatsache, dass Lesende schon alsbald selbst den Mörder erahnen, tut dem keinen Abbruch: Spannend gestaltet Pflieger die Suche und den Wettlauf gegen den Mörder

geschrieben am 14.02.2013 | 637 Wörter | 3737 Zeichen

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