ISBN | 3440110095 | |
Buchreihe | Midnighters | |
Autor | Scott Westerfeld | |
Verlag | Kosmos | |
Sprache | deutsch | |
Seiten | 303 | |
Erscheinungsjahr | 2007 | |
Extras | - |
Der amerikanische Autor Scott Westerfeld hat schon zahlreiche Romane für Jugendliche und Erwachsene veröffentlicht. „Midnighters“ ist eine Trilogie für Jugendliche, die bereits vollständig in deutscher Sprache erschienen ist. „Die Erwählten“ heißt der erste Band, auf den „Das Dunkle“ und „Der Riss“ folgen.
Jessica Day ist mit ihrer Familie von Chicago in das kleine Städtchen Bixby in Oklahoma gezogen. Es fällt ihr nicht schwer, sich einzugewöhnen und Freunde zu finden, doch dann erlebt sie etwas sehr Merkwürdiges. Mitten in der Nacht bleibt plötzlich für eine Stunde die Zeit stehen. Nichts bewegt sich mehr, auch die Menschen sind wie erstarrt und alles ist von einem seltsamen, blauen Licht erhellt. Jessica ist die Einzige, die sich frei bewegen kann. Am nächsten Tag hält sie das Ganze für einen sonderbaren Traum, doch in der darauffolgenden Nacht geschieht es wieder – und dieses Mal gerät Jessica in große Gefahr. Nur die Midnighter können ihr noch helfen: vier junge Menschen wie sie, die sich in der geheimen Stunde, in der die Zeit still steht, bewegen können.
Leider baut sich die Geschichte ein wenig behäbig auf. Die ersten sechzig Seiten beschreiben lediglich, wie Jessica sich in ihrem neuen Heimatort einlebt und das erste Mal die Midnight erlebt. Sie hält das ganze ziemlich lange für einen Traum, was für den Leser natürlich etwas langweilig ist, da ja sonnenklar ist, dass es sich nicht um einen Traum handelt. Danach gewinnt die Handlung aber schnell an Fahrt. Schon in ihrer zweiten Midnight wird Jessica von einem der seltsamen und mitunter auch gefährlichen Wesen verfolgt, die die Midnight bevölkern und es kommt zu einem brenzligen Kampf, bei dem ihr schließlich die anderen Midnighter beistehen.
So wird Jessica endlich klar, dass es sich nicht um einen Traum handelt und außerdem erfährt der Leser nun gemeinsam mit ihr einiges über die Midnight, was ein wenig Klarheit in die bis dahin noch ziemlich verworrene Geschichte bringt. Der Autor hat mit der Midnight nicht nur eine sehr interessante neue Idee in die Welt der Fantasyromane gebracht, wie sie bisher noch nicht vorkam, er hat seine Welt auch sehr detailreich ausgestattet. Alles passt irgendwie zusammen, wie dem Leser nach und nach bewusst wird.
Die Charaktere sind meiner Meinung nach noch etwas oberflächlich. Man kann sich zwar gut vorstellen, dass der Autor sich viele Gedanken über seine Figuren gemacht hat – ihre Einstellung und ihre Eigenarten sind stimmig und überzeugend – aber der Leser erfährt doch noch relativ wenig über die Geschichte der einzelnen Figuren wie auch über ihre gemeinsamen Erlebenisse während der Midnight, bevor Jessica dazukam. Da es aber noch zwei Bände gibt, wird der Autor sicher noch Einiges in den Fortsetzungen verraten.
Die Sprache ist sehr angenehm zu lesen. Die Jugendsprache wirkt nicht gekünstelt modern, aber man stößt auch nicht auf literarische Ausführungen. So lässt sich der Roman schnell lesen – leider etwas zu schnell bei einem Umfang von gerade mal 300 Seiten.
Fazit: Insgesamt eine sehr gelungene Mystery-Geschichte, die ich in kürzester Zeit verschlungen habe. Zwar wurde hier eindeutig noch nicht das volle Potenzial der Idee ausgeschöpft, aber es warten ja noch zwei Folgeromane, die sicher noch einige Überraschungen bereithalten. Diese Reihe ist auf jeden Fall für alle Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu empfehlen, die sich für düstere Fantasy und Mystery begeistern.
geschrieben am 11.07.2010 | 538 Wörter | 2960 Zeichen
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