ISBN | 3570138801 | |
Buchreihe | Skeleton Creek | |
Autor | Patrick Carman | |
Verlag | cbj | |
Sprache | deutsch | |
Seiten | 240 | |
Erscheinungsjahr | 2010 | |
Extras | - |
Der US-Amerikanische Autor Patrick Carman war lange als Entwickler von Brettspielen, Lernprogrammen, Webseiten und einem Radioprogramm tätig, bevor er seine Liebe zum Schreiben entdeckte. Seine Fantasy-Trilogie „Die Geheimnisse von Elyon“ wurde ein Riesenerfolg. Nun schafft er mit „Skeleton Creek – Wenn das Böse erwacht“ eine ganz neue Dimension des Lesens, denn die Handlung wird mit einer Reihe von Videos kombiniert, die dem Roman auf einer DVD beiliegen. Die beiden Folgebände „Ghost In The Machine“ und „The Crossbones“ sind bereits auf Englisch erhältlich. In deutscher Sprache gibt es bisher aber nur den ersten Band der Trilogie.
Der fünfzehnjährige Ryan und seine Freundin Sarah leben in einer winzigen, langweiligen Goldgräberstadt in den Bergen. Doch als die beiden sich die Frage stellen, wie der Ort zu seinem unheimlichen Namen Skeleton Creek gekommen ist, überschlagen sich plötzlich die Ereignisse. Mitten in der Nacht besuchen die beiden den verlassenen Bagger im Wald, der früher das Gold aus der Erde gegraben hat.
Als Ryan im Bagger fast in den Tod stürzt, verbieten die Eltern ihm und Sarah jeden weiteren Kontakt. Aber Ryan muss die Wahrheit wissen: Hat er sich die Gestalt nur eingebildet, die er im Bagger gesehen hat und die Schuld an seinem Sturz war – die Gestalt, die aussah wie ein lebendes Skelett?
Der Grund, warum mich dieses Buch besonders angesprochen hat, liegt auf der Hand. Die Idee, Videos in die Geschichte einzubauen, ist völlig neu und hat mich sofort fasziniert. Zu diesem Zweck gibt es am Ende des Romans eine DVD, auf der sich insgesamt neun Videos mit einer Gesamtspielzeit von etwa 40 Minuten befinden. Diese Videos sind von Sarah aufgenommen worden, deren Hobby es ist, alles und jeden zu filmen. Sie stellt die Clips ins Internet und schickt Ryan, als dieser nach dem Sturz im Bagger mit einem gebrochenen Bein ans Bett gefesselt ist, heimlich die Passwörter.
Ryan hingegen ist ein leidenschaftlicher Schreiber. Er verfasst eigene Geschichten und hält alles, was er erlebt, in seinem Tagebuch fest. Dementsprechend ist der gesamte Roman als Tagebuch aufgemacht. Die Seiten sind alle liniert wie in einem richtigen Notizbuch und statt einer normalen Schriftart wurde ein Zeichensatz gewählt, der dem einer Handschrift ähnelt. Dabei ist die Schrift aber mindestens genauso gut zu lesen wie in jedem anderen Buch, da sie sehr groß und nicht schräglagig ist. Auch Zeichnungen und ausgedruckte E-mails oder Artikel befinden sich in dem Tagebuch, bei denen es so aussieht, als wären sie mit Klebeband auf den Seiten befestigt worden.
Nicht nur von der Aufmachung, sondern auch von der Sprache her, überzeugt das Buch. Es handelt sich nicht um ein steifes Hochdeutsch, was allerdings den besonderen Reiz des Romans ausmacht, denn schließlich soll es sich um ein Tagebuch handeln und dementsprechend soll ja auch die Sprache sein, die Ryan verwendet.
Weniger überzeugt war ich von der darstellerischen Leistung in den Videos. Da hätte man doch sicherlich zwei Teenager finden können, die etwas besser schauspielern können. Das wird allerdings dadurch wettgemacht, dass die Effekte wirklich gut gelungen sind. Das gesamte Videomaterial ist so bearbeitet, dass es tatsächlich wirkt, als wäre es mit einer Amateurkamera von einem jungen Mädchen aufgenommen worden. Auch das Phantom, das einige Male auf den Videos zu sehen ist, ist sehr realistisch gemacht, sodass ein echtes Gruselgefühl aufkommt (und das sage ich, obwohl ich schon achtzehn bin).
Fazit: Insgesamt eine sehr gut gelungene Mischung aus Krimi, Gruselgeschichte und Freundschaftsroman, die an „Die fünf Freunde“ erinnert, allerdings mit phantastischen Elementen.
Ich würde „Skeleton Creek“ für eine Altersklasse von etwa zwölf bis sechzehn Jahren empfehlen. Das Videomaterial ist auch erst ab zwölf Jahren freigegeben und das ist meiner Meinug nach völlig gerechtfertigt. Das Buch könnte zwar auch schon von jüngeren Lesern gelesen werden, aber die Videos sind an einigen Stellen doch ziemlich gruselig. Für Leser, die älter als sechzehn Jahre sind, ist der Text mitunter schon ein wenig kindisch, wobei das nichts daran ändert, dass es auch mir viel Spaß gemacht hat, diese neue Art von Buch zu lesen/schauen. Mein Bruder (er ist fünfzehn) war sogar noch wesentlich begeisterter als ich und liegt mir schon die ganze Zeit damit in den Ohren, wann denn endlich der nächste Band erscheint, denn der erste Teil von Skeleton Creek endet leider mit einem furchtbaren Cliffhanger.
geschrieben am 04.10.2010 | 699 Wörter | 3852 Zeichen
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