ISBN | 3839001056 | |
Autor | Bettina Belitz | |
Verlag | script5 | |
Sprache | deutsch | |
Seiten | 631 | |
Erscheinungsjahr | 2010 | |
Extras | - |
Der Fantasy-Roman „Splitterherz“ von Bettina Belitz umfasst 631 Seiten und ist unterteilt in 4 große Abschnitte entsprechend den Jahreszeiten: Frühling, Frühsommer, Sommer und Altweibersommer, in denen der Leser die Entwicklung der 17-jährigen Ellie und ihre Beziehung zu Colin miterleben kann.
Doch zunächst einige Worte zum Umschlag: er ist wunderschön, romantisch und ansprechend von Frau Löhr gestaltet worden. Zarte Blüten, Waldbeeren, Nachtfalter und Herzen auf weißem Grund passen gut zum Thema und leiten ganz ohne Worte bereits ein.
Inhalt: Weil ihr Vater eine neue Stelle als Chefarzt in einer psychiatrischen Klinik antritt, verschlägt es Ellie Sturm aus der Großstadt Köln in das abgelegene Dorf Kaulenfeld im Westerwald. Ellie ist ein zickendes, Funklöcher verfluchendes, ihren Stiefeln nachtrauerndes, intelligentes, aber auch einsames Mädchen mit vielen Ängsten wie beispielsweise vor Spinnen und Pferden. Sie fügt sich nur schwer in die neue Umgebung ein. Ihre alten Freundinnen melden sich auch immer seltener, und wenn, dann haben sie sich nichts mehr zu sagen. Ellies Ausflüge in die Natur enden mit Katastrophen. So zieht sie sich auf ihr Zimmer zurück und flüchtet sie sich immer mehr in Tagträume. Außerdem legt sie eine unerklärliche Müdigkeit an den Tag und im Schlaf träumt sie seltsame Dinge.
Dann trifft sie den merkwürdigen, unnahbaren und sehr interessanten 20jährigen Colin Blackburn. Das Mädchen fühlt sich sehr zu ihm hingezogen, während er sie nicht an sich herankommen lassen will.
Eine unerwartete Wendung nimmt die Geschichte, als Ellie Colin ihrem Vater vorstellt. Die beiden können sich von Anfang an nicht riechen. Ellies Vater wirft Colin aus dem Haus und verbietet seiner Tochter den weiteren Umgang mit ihm. Doch sie hält sich nicht daran.
Als sie dann auch noch hinter ein düsteres Familiengeheimnis kommt, gerät ihr Leben aus den Fugen.
Besonders gelungen bei dem Buch ist die Auswahl der Fantasywesen, die sogar im Text angesprochen wird. So sagt Colin: “Ach ihr mit euren ewigen Vampiren,…Als gäbe es nichts anderes…Es gibt wichtigeres als - Blut.“ Und damit darf der Leser über 200 Seiten auf die Auflösung dieses Rätsels warten. Man begleitet das Mädchen und kann beobachten, wie diese junge Frau mit ihren vielen Ängsten über ihren Schatten springt und über sich hinauswächst. Andererseits ist sie auch sehr fixiert auf die männliche Hauptperson, die sie zu Beginn der Romanze immer wieder zurückstößt. Ellie kümmert das nicht, sie lässt sich nicht abweisen und verzeiht ihm jegliches Verhalten. Das ist als Vorbildfunktion in einem Jugendroman eigentlich fehl am Platz. Positiv ist, dass die Liebesgeschichte entgegen dem Trend ohne schlüpfrige Szenen auskommt.
Am Ende bleiben viele Fragen offen: die Bedeutung von Mister X und der Organisation von Ellies Vater, wie können diese Kreaturen sterben, welche Rolle spielt Ellies Bruder?...
Das offene Ende weist auf eine Fortsetzung hin.
Insgesamt ist es eine fantasievolle, spannende, anschauliche und gut zu lesende Geschichte, die im Fantasybereich sicher auf den vorderen Plätzen anzusiedeln ist.
geschrieben am 13.07.2010 | 468 Wörter | 2693 Zeichen
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