ISBN | 3551582475 | |
Autor | Carolyn Mackler | |
Verlag | Carlsen Comics | |
Sprache | deutsch | |
Seiten | 256 | |
Erscheinungsjahr | 2011 | |
Extras | - |
âViermal Paradies und zurĂŒckâ ist der neue Roman der US-Autorin Carolyn Mackler. Zuvor veröffentlichte sie bereits âSommer in New Yorkâ, âVeganerin, siebzehn, Jungfrau, sucht...â und âDie Erde, mein Hintern und andere dicke, runde Sachenâ, alle beim Carlsen-Verlag.
Vier Jugendliche stoĂen durch Zufall bei einem Traumurlaub in der Karibik aufeinander. Jena, die sich nicht traut, sich in ihrem Bikini sehen zu lassen, und in Gegenwart anderer Leute vor NervositĂ€t alles Mögliche redet, damit bloĂ keine Stille herrscht. Dakota, dessen Freundin vor Kurzem bei einem Autounfall gestorben ist. Skye, die Aussichten auf eine traumhafte Karriere als Model und Schauspielerin hat, in Wahrheit aber jede Lebenslust verloren hat. Und Owen, der immer im Schatten seines attraktiven und sportlichen groĂen Bruders Dakota stand und seine ganze Zeit vor dem Computer verbringt, wo er seine Gedanken und GefĂŒhle in einem anonymen Block verarbeitet.
âViermal Paradies und zurĂŒckâ ist in vier etwas gleich lange BĂŒcher aufgeteilt, von denen jedes aus der Sicht eines der Jugendlichen geschrieben ist. Im ersten Teil erzĂ€hlt Jena von dem entscheidenden Urlaub in der Karibik im April. Der zweite Teil gehört Dakota und spielt im Mai, sodass der Leser im RĂŒckblick etwas zu Dakotas Gedanken ĂŒber diesen Urlaub erfĂ€hrt, und auĂerdem darĂŒber, wie es fĂŒr Dakota danach weitergeht. AnschlieĂend wird aus Skyes Leben im Juni und aus Owens Leben im Juli berichtet.
Die Idee, jeden Jugendliche einmal zur Sprache kommen zu lassen, hat mir sehr gut gefallen. Es ist ein ums andere Mal erstaunlich, wie sehr sich die EindrĂŒcke der Jugendlichen von den anderen von deren eigener Wahrnehmung unterscheiden. So geht Jena keinesfalls im Schatten der ihrer Meinung nach so hĂŒbschen Syke unter. Dakota hat es ĂŒberhaupt nicht immer so leicht mit Frauen. Skye ist alles andere als ĂŒberglĂŒcklich und selbstbewusst. Und Owen spielt keineswegs einfach nur am Computer herum, sondern versucht einfach nur, anderen seine GefĂŒhle mitzuteilen.
So machen auch alle Jugendlichen im Laufe der Geschichte eine starke Entwicklung durch. Sie erkennen, wie groĂe der Unterschied zwischen der Wahrheit und dem ist, was Andere in einem sehen.
Gestört hat mich hingegen etwas die Art, wie die Geschichte erzĂ€hlt wird. Zuerst einmal dreht sich keineswegs alles um den Urlaub in der Karibik, wie der Klappentext einen glauben machen möchte. TatsĂ€chlich erzĂ€hlt nur Jena im ersten Viertel des Buches davon, alle Anderen berichten von spĂ€teren Erlebnissen und eröffnen nur in kurzen RĂŒckblicken, wie sie den Urlaub wahrgenommen haben.
Das an sich ist jedoch nicht das Problem, denn tatsĂ€chlich stellt der Urlaub erst die Weichen dafĂŒr, dass sich im Leben der Jugendlichen wirklich etwas verĂ€ndert. Vielmehr störte mich, dass die Schicksale der Jugendlichen nur so kurz angerissen werden. Man erhĂ€lt als Leser nur einen kleinen Einblick in das Leben der Jugendlichen, dann endet es an einer besonders spannenden Stelle und ein anderer Jugendlicher erzĂ€hlt weiter, einen Monat spĂ€ter.
Jena beispielsweise ist am Boden zerstört, weil sie in der Karibik Dakota nĂ€herkommt und dieser sie dann sitzen lĂ€sst. Damit endet ihr Part. Das nĂ€chste Mal taucht sie in Skyes ErzĂ€hlung kurz auf und dann erst wieder so richtig, als Owen berichtet. Also drei Monate spĂ€ter. Zwar erzĂ€hlt Jena Owen davon, wie sie ĂŒber Dakota hinweggekommen ist und stattdessen begonnen hat, sich fĂŒr Owen zu interessieren. Dies erfĂ€hrt der Leser jedoch nur in kurzen Stichworten, als die beiden sich schlieĂlich begegnen. Die Zwischengeschichte bleibt somit sehr lĂŒckenhaft. Jena war halt furchtbar traurig und jetzt kennt sie Owen und ist furchtbar glĂŒcklich. Punkt.
Fazit: Teilweise war die Schreibweise der Autorin etwas verwirrend. Ich fĂŒhle mich in der einen oder anderen Hinsicht im Nachhinein ein bisschen um die Wandlung der Jugendlichen betrogen. Es ist zwar toll, wie sie sich entwickeln und ihr Leben verĂ€ndern und was sie dazu lernen, aber leider erfĂ€hrt man als Leser nur von einer ganz kleinen Zeitspanne wĂ€hrend dieses Entwicklungsprozesses. Das ist meiner Meinung nach echt schade. WĂ€re das Buch einfach ein wenig dicker, hĂ€tte man noch viel mehr ĂŒber die einzelnen Figuren erfahren können.
Das Ă€ndert jedoch alles nichts daran, dass âViermal Paradies und zurĂŒckâ eine sehr schöne Geschichte ist, die besonders Jugendlichen sehr gut vor Augen fĂŒhrt, dass noch lĂ€ngst nicht alles so ist, wie es scheint, und dass die Anderen auch sehr viel vortĂ€uschen, um von ihren Problemen abzulenken. Ein Buch, das es versteht, einem Selbstvertrauen zu geben.
geschrieben am 16.10.2011 | 707 Wörter | 3958 Zeichen
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