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Das Hirtenprinzip


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Rezension von

Martina Meier

Das Hirtenprinzip Ist es ein Sachbuch? Ein Roman? So ganz eindeutig haben die beiden amerikanischen Autoren Kevin Leman und William Pentak dies wohl bei ihrem Buch „Das Hirtenprinzip“ nicht festlegen wollen. Aber das macht nichts, denn auf den Inhalt kommt es an. Jeden Tag liest man in den Schlagzeilen der großen Medien von neuen Korruptionsfällen, von bestechlichen Managern, einem schlechten Betriebsklima und Massenentlassungen. Firmenvorstände kassieren bei Pleiten Abfindungen in Millionenhöhe, Arbeiter und Angestellte gehen oft genug leer aus - das System ist halt so, denkt man, und ändert nichts daran. Aber muss es wirklich so sein? Ist nicht die Frage erlaubt angesichts der derzeitigen wirtschaftlichen Situation in der Bundesrepublik Deutschland, einmal einen anderen Weg auszuprobieren? Einen der vom Verständnis füreinander und Mitmenschlichkeit geprägt ist – auch in der Wirtschaft? Wohin der harte, „Ich bin der Chef - Du bist mein Untertan“-Weg geführt hat, sieht man ja. Fünf Millionen Arbeitslose, ein Volk, das durch einen breit angelegten Werbesport zum Durchhalten aufgefordert werden muss und eine Stimmung im Land, wie es sie in den letzten 50 Jahre nicht gegeben hat. „Das Hirtenprinzip“ haben Kevin Leman und William Pentak ihr also Buch genannt. Es zeigt Menschen aus dem Firmenmanagement einen sehr ungewöhnlichen Weg aus der Krise auf. Inhaltlich geht es in diesem Buch um die hohe Schule der Personalführung, die in diesem Fall auf der Erkenntnis beruht, dass der Mitarbeiter eines Unternehmens das wichtigste Kapital dieses Unternehmens ist - und demzufolge auch „gut gepflegt“ werden muss. Ebenso wie ein guter Hirte seine Schafe gut pflegt. Sieben Erfolgsregeln hat das Autorenpaar Leman/Pentak zusammengetragen, die so einfach und simpel sind, dass man sich nach der Lektüre fragt, warum eigentlich erst jetzt jemand darauf gekommen ist, diese Regeln aufzuschreiben. Eine dieser Regeln lautet beispielsweise: Kenne immer genau den Zustand deiner Herde. Halte Augen und Ohren offen, stelle Fragen und gehe die Geschichte eines jeden Einzelnen mit. Natürlich arbeiten Leman und Pentak mit Bildern aus der Bibel, denn dort ist das Hirtenprinzip in erster Linie dargelegt. Dennoch ist das Buch frei von Frömmigkeitsfloskeln. William Pentak, der im den USA den Zusammenbruch des riesigen Energiekonzerns Enron hautnah miterlebte, ist aber von Haus aus Pfarrer. Die Idee zu diesem Buch kam ihm, so bekennt er in einem Interview, als er dabei war, seinen Master of Business Administration an der University of Texas abzulegen. Zur gleichen Zeit übte er noch seinen Pfarrerberuf aus, war aber der erste Geistliche, der zu einem betriebswirtschaftlichen Studiengang in den USA zugelassen wurde. „Von daher mit einem völlig anderen Hintergrund ausgestattet, faszinierte mich an der Geschäftswelt insbesondere die Art und Weise, wie Begrifflichkeiten aus anderen Disziplinen genutzt werden, um Geschäftspläne darzulegen. Eines Tages, ich nahm gerade an einem Seminar über Personalführung teil, wurde mir klar, dass sich die Geschäftswelt eines sehr wichtigen Bildes nicht bewusst ist, nämlich der Metapher vom Schafhirten oder der eines „Servant-Leader“ (Führungsrolle als Dienst verstanden)“, so Pentak in dem Interview. Sein Co-Autor Dr. Kevin Leman ist ein international anerkannter Psychologe. Das Vorwort für die deutsche Ausgabe schrieb Anselm Bildri vom Zentrum für Unternehmenskultur, das Führungskräfte ausbildet, ethische und wirtschaftliche Anforderungen gleichermaßen zu berücksichtigen. Das Buch ist übrigens weder belehrend noch staubtrocken geschrieben, sondern lebendig und geistreich, birgt manche Überraschung und bietet sich sogar als unterhaltsame Bettlektüre an, was man nun wirklich nicht von jedem Buch behaupten kann, das sich mit dem Thema Personalführung beschäftigt.

Ist es ein Sachbuch? Ein Roman? So ganz eindeutig haben die beiden amerikanischen Autoren Kevin Leman und William Pentak dies wohl bei ihrem Buch „Das Hirtenprinzip“ nicht festlegen wollen. Aber das macht nichts, denn auf den Inhalt kommt es an.

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Jeden Tag liest man in den Schlagzeilen der großen Medien von neuen Korruptionsfällen, von bestechlichen Managern, einem schlechten Betriebsklima und Massenentlassungen. Firmenvorstände kassieren bei Pleiten Abfindungen in Millionenhöhe, Arbeiter und Angestellte gehen oft genug leer aus - das System ist halt so, denkt man, und ändert nichts daran.

Aber muss es wirklich so sein? Ist nicht die Frage erlaubt angesichts der derzeitigen wirtschaftlichen Situation in der Bundesrepublik Deutschland, einmal einen anderen Weg auszuprobieren? Einen der vom Verständnis füreinander und Mitmenschlichkeit geprägt ist – auch in der Wirtschaft?

Wohin der harte, „Ich bin der Chef - Du bist mein Untertan“-Weg geführt hat, sieht man ja. Fünf Millionen Arbeitslose, ein Volk, das durch einen breit angelegten Werbesport zum Durchhalten aufgefordert werden muss und eine Stimmung im Land, wie es sie in den letzten 50 Jahre nicht gegeben hat.

„Das Hirtenprinzip“ haben Kevin Leman und William Pentak ihr also Buch genannt. Es zeigt Menschen aus dem Firmenmanagement einen sehr ungewöhnlichen Weg aus der Krise auf. Inhaltlich geht es in diesem Buch um die hohe Schule der Personalführung, die in diesem Fall auf der Erkenntnis beruht, dass der Mitarbeiter eines Unternehmens das wichtigste Kapital dieses Unternehmens ist - und demzufolge auch „gut gepflegt“ werden muss. Ebenso wie ein guter Hirte seine Schafe gut pflegt.

Sieben Erfolgsregeln hat das Autorenpaar Leman/Pentak zusammengetragen, die so einfach und simpel sind, dass man sich nach der Lektüre fragt, warum eigentlich erst jetzt jemand darauf gekommen ist, diese Regeln aufzuschreiben.

Eine dieser Regeln lautet beispielsweise: Kenne immer genau den Zustand deiner Herde. Halte Augen und Ohren offen, stelle Fragen und gehe die Geschichte eines jeden Einzelnen mit.

Natürlich arbeiten Leman und Pentak mit Bildern aus der Bibel, denn dort ist das Hirtenprinzip in erster Linie dargelegt. Dennoch ist das Buch frei von Frömmigkeitsfloskeln. William Pentak, der im den USA den Zusammenbruch des riesigen Energiekonzerns Enron hautnah miterlebte, ist aber von Haus aus Pfarrer. Die Idee zu diesem Buch kam ihm, so bekennt er in einem Interview, als er dabei war, seinen Master of Business Administration an der University of Texas abzulegen. Zur gleichen Zeit übte er noch seinen Pfarrerberuf aus, war aber der erste Geistliche, der zu einem betriebswirtschaftlichen Studiengang in den USA zugelassen wurde. „Von daher mit einem völlig anderen Hintergrund ausgestattet, faszinierte mich an der Geschäftswelt insbesondere die Art und Weise, wie Begrifflichkeiten aus anderen Disziplinen genutzt werden, um Geschäftspläne darzulegen. Eines Tages, ich nahm gerade an einem Seminar über Personalführung teil, wurde mir klar, dass sich die Geschäftswelt eines sehr wichtigen Bildes nicht bewusst ist, nämlich der Metapher vom Schafhirten oder der eines „Servant-Leader“ (Führungsrolle als Dienst verstanden)“, so Pentak in dem Interview.

Sein Co-Autor Dr. Kevin Leman ist ein international anerkannter Psychologe. Das Vorwort für die deutsche Ausgabe schrieb Anselm Bildri vom Zentrum für Unternehmenskultur, das Führungskräfte ausbildet, ethische und wirtschaftliche Anforderungen gleichermaßen zu berücksichtigen.

Das Buch ist übrigens weder belehrend noch staubtrocken geschrieben, sondern lebendig und geistreich, birgt manche Überraschung und bietet sich sogar als unterhaltsame Bettlektüre an, was man nun wirklich nicht von jedem Buch behaupten kann, das sich mit dem Thema Personalführung beschäftigt.

geschrieben am 11.11.2005 | 548 Wörter | 3251 Zeichen

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