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Das Gegenteil von oben


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Rezension von

Jennifer Küppers

Das Gegenteil von oben Das Gegenteil von oben ist unten. Eine Etage unter Dennis im Hochhaus gegenüber wohnen Nadine und Thomas, die Hausmeisterfamilie Tange und Frau Närdemann. Frau Närdemann ist eine alte Dame, die von Dennis, dem Protagonisten des Romans, regelmäßig Rätselhefte zugeschickt bekommt. Für Nadine und Thomas muss Dennis noch einen Schritt weiter gehen. Wenn die beiden sich streiten – und einen Streit erkennt Dennis mit seinem Fernglas an der Haltung und Gestik genau – schreibt er ihnen einen Code Yellow, seine Gelbe Karte. Die Hausmeisterfamilie Tange ist das Lieblingsbeobachtungsobjekt von Dennis. Die Familie scheint absolut harmonisch zu sein und er findet beim Beobachten die Geborgenheit, die ihm seine allein erziehende Mutter nicht geben kann. Obwohl Dennis nie mit einem seiner Beobachtungsobjekte gesprochen hat, kann er sich genau in sie einfühlen. Dennis wohnt zusammen mit seiner perfekten Mutter, die das Pflegeheim am Stadtrand leitet. Sie schafft es, Arbeit und Haushalt mit vollendeter Perfektion zu führen. Über Dennis Vater erfährt man zunächst sehr wenig. Er hat die Familie schon früh verlassen. Die Mutter gibt Dennis keine Auskunft über die Gründe. Dennis möchte gerne etwas über seinen Vater erfahren und bereut vor allem, dass er nie jemanden hatte, der ihm Fahrradfahren beigebracht hat, was seiner Ansicht nach zu den Aufgaben eines Vaters gehört. Unten im Haus gibt es eine Videothek, in der es auch jede Menge Computerspiele gibt. Dennis besucht regelmäßig seinen Freund Ingo, ein Experte für theoretische Physik und Existenzphilosophie, der in der Videothek arbeitet. Sein Leben besteht also hauptsächlich aus Computerspielen und dem Beobachten der Nachbarn, für die er sich verantwortlich fühlt und die er mit den Code Yellows wieder auf den richtigen Weg bringt. Als ob Dennis mit der Betreuung seiner Nachbarn nicht schon genug Aufgaben hätte, gibt es auch noch die Schule, den langweiligen Geschichtslehrer Herrn Altenfeld, den Dennis mit politischen Monologen aus der Fassung bringt, seinen Freund Christoph, der Dennis gerne bloßstellt und Lara, ein Mädchen aus seiner Klasse, dem Dennis so gerne näher kommen möchte. Schon die Beschreibung von dem „normalen“ Alltag von Dennis ist kurzweilig und lebendig geschrieben. Spannend wird es dann, als plötzlich der Sohn von Hausmeister Tange verschwindet, Dennis im Nachbarkeller einen Folterraum entdeckt und er sich selbst beobachtet glaubt. Im Fernsehen wird ständig von Kindesentführung gesprochen und auch seine Survival-Horror-Videospiele auf der Playstation tragen nicht gerade zu Dennis Entspannung bei. Bildet Dennis sich alles ein oder ist dem Nachbarssohn wirklich etwas Schreckliches zugestoßen? Der Roman „Das Gegenteil von oben“ ist im Imprint „Script 5“ erschienen, mit dem das Genre der „Young Adult Fiction“ in Deutschland etabliert werden soll, also Belletristik für Junge Erwachsene von 15 – 25 Jahren. Das Buch begeistert mit seiner klar strukturierten Handlung, den liebevoll gezeichneten Charakteren – zum Beispiel die skurrile Oma, die hinter allem eine Verschwörung und Ausbeutung sieht, Dennis Mutter, die eigentlich gern alles richtig machen würde… - und den einfachen und bildlichen Sätzen. Die Dialoge sind teils schreiend komisch, teils tieftraurig. Ein großer Spannungsbogen lässt einen das Buch kaum aus der Hand legen. Auch die computerspezifischen Dialoge sind für jeden Leser verständlich und kurzweilig. Klare Stärke von Oliver Uschmann ist die detailgenaue Beschreibung von Gefühlen, Atmosphäre und Umgebung. Ein sehr gelungener Roman!

Das Gegenteil von oben ist unten. Eine Etage unter Dennis im Hochhaus gegenüber wohnen Nadine und Thomas, die Hausmeisterfamilie Tange und Frau Närdemann. Frau Närdemann ist eine alte Dame, die von Dennis, dem Protagonisten des Romans, regelmäßig Rätselhefte zugeschickt bekommt. Für Nadine und Thomas muss Dennis noch einen Schritt weiter gehen. Wenn die beiden sich streiten – und einen Streit erkennt Dennis mit seinem Fernglas an der Haltung und Gestik genau – schreibt er ihnen einen Code Yellow, seine Gelbe Karte. Die Hausmeisterfamilie Tange ist das Lieblingsbeobachtungsobjekt von Dennis. Die Familie scheint absolut harmonisch zu sein und er findet beim Beobachten die Geborgenheit, die ihm seine allein erziehende Mutter nicht geben kann. Obwohl Dennis nie mit einem seiner Beobachtungsobjekte gesprochen hat, kann er sich genau in sie einfühlen.

weitere Rezensionen von Jennifer KĂĽppers


Dennis wohnt zusammen mit seiner perfekten Mutter, die das Pflegeheim am Stadtrand leitet. Sie schafft es, Arbeit und Haushalt mit vollendeter Perfektion zu führen. Über Dennis Vater erfährt man zunächst sehr wenig. Er hat die Familie schon früh verlassen. Die Mutter gibt Dennis keine Auskunft über die Gründe. Dennis möchte gerne etwas über seinen Vater erfahren und bereut vor allem, dass er nie jemanden hatte, der ihm Fahrradfahren beigebracht hat, was seiner Ansicht nach zu den Aufgaben eines Vaters gehört. Unten im Haus gibt es eine Videothek, in der es auch jede Menge Computerspiele gibt. Dennis besucht regelmäßig seinen Freund Ingo, ein Experte für theoretische Physik und Existenzphilosophie, der in der Videothek arbeitet. Sein Leben besteht also hauptsächlich aus Computerspielen und dem Beobachten der Nachbarn, für die er sich verantwortlich fühlt und die er mit den Code Yellows wieder auf den richtigen Weg bringt.

Als ob Dennis mit der Betreuung seiner Nachbarn nicht schon genug Aufgaben hätte, gibt es auch noch die Schule, den langweiligen Geschichtslehrer Herrn Altenfeld, den Dennis mit politischen Monologen aus der Fassung bringt, seinen Freund Christoph, der Dennis gerne bloßstellt und Lara, ein Mädchen aus seiner Klasse, dem Dennis so gerne näher kommen möchte. Schon die Beschreibung von dem „normalen“ Alltag von Dennis ist kurzweilig und lebendig geschrieben. Spannend wird es dann, als plötzlich der Sohn von Hausmeister Tange verschwindet, Dennis im Nachbarkeller einen Folterraum entdeckt und er sich selbst beobachtet glaubt. Im Fernsehen wird ständig von Kindesentführung gesprochen und auch seine Survival-Horror-Videospiele auf der Playstation tragen nicht gerade zu Dennis Entspannung bei. Bildet Dennis sich alles ein oder ist dem Nachbarssohn wirklich etwas Schreckliches zugestoßen?

Der Roman „Das Gegenteil von oben“ ist im Imprint „Script 5“ erschienen, mit dem das Genre der „Young Adult Fiction“ in Deutschland etabliert werden soll, also Belletristik für Junge Erwachsene von 15 – 25 Jahren. Das Buch begeistert mit seiner klar strukturierten Handlung, den liebevoll gezeichneten Charakteren – zum Beispiel die skurrile Oma, die hinter allem eine Verschwörung und Ausbeutung sieht, Dennis Mutter, die eigentlich gern alles richtig machen würde… - und den einfachen und bildlichen Sätzen. Die Dialoge sind teils schreiend komisch, teils tieftraurig. Ein großer Spannungsbogen lässt einen das Buch kaum aus der Hand legen. Auch die computerspezifischen Dialoge sind für jeden Leser verständlich und kurzweilig. Klare Stärke von Oliver Uschmann ist die detailgenaue Beschreibung von Gefühlen, Atmosphäre und Umgebung. Ein sehr gelungener Roman!

geschrieben am 27.10.2009 | 523 Wörter | 3097 Zeichen

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