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Skogland


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Rezension von

Martina Meier

Skogland Wer behauptet, man könne kein politisches Buch schreiben, welches auch Jugendliche mitreißt, der täuscht. Kirsten Boie stellt das nämlich mit ihrem Roman "Skogland" in bester Manier unter Beweis. Ein Werk, das mitreißt, das verzaubert, das spannend ist und das man kaum aus der Hand legen mag, hat man die ersten Seiten erst gelesen. Kirsten Boie erzählt ihre Geschichte in zwei Handlungssträngen, die zwischenzeitlich miteinander verschmelzen. Zum einen ist da das Mädchen Jarven in Deutschland, die mit ihrer überängstlichen Mutter alleine lebt und viele Dinge nicht tun darf, die andere Mädchen mit 13 oder 14 Jahren schon unternehmen dürfen. Eines Tages aber setzt sie sich gegen den Willen ihrer Mutter durch und nimmt an einem Film-Casting teil. Auf der anderen Seite wird die Geschichte Malenas beleuchtet. Sie ist ungefähr gleich alt wie Jarven, lebt als Prinzessin in Skogland und hat gerade erst ihren Vater, den König, verloren. Nun hat sie nur noch einen lebenden Verwandten, ihre Onkel Norlin, der im Namen der kleinen Prinzessin die Amtsgeschäfte führt. Doch eines Tages verschwindet Malena ganz plötzlich. Jarven hat es tatsächlich geschafft! Sie soll die Hauptrolle in dem Film spielen und wird von den Leuten, die das Casting organisiert haben, nach Skogland gebracht. Natürlich mit der Zustimmung von Jarvens Mutter, die per SMS ihrer Tochter noch viel Spaß wünscht. In Skogland steht noch einmal eine Bewährungsprobe für Jarven auf dem Programm. Sie soll bei den offiziellen Geburtstagsfeierlichkeiten für Prinzessin Malena deren Platz übernehmen. Schon bald muss Jarven feststellen, dass in Skogland einiges nicht mit rechten Dingen zugeht. Zwei Dinge, so heißt es auf der Internetseite der Autorin, seien Kirsten Boie beim Schreiben ganz besonders wichtig: Zum einen, dass Literatur für Kinder auch Literatur sein sollte; zum anderen, dass darüber nicht vergessen wird, an wen sie sich richtet, dass sie also Literatur für Kinder ist. Beide Facetten hat Kirsten Boie mit ihrem Roman "Skogland" sicher hervorragend getroffen. Doch das Buch kann nicht nur junge Leser in den Bann ziehen, das sei allen versichert, die oft genug achtlos Kinder- und Jugendliteratur wieder aus den Händen legen. Denn "Skogland" ist mehr als nur "nette Unterhaltung". Es ist ein Buch über tiefgreifende gesellschaftliche Probleme, die in dem Roman so aufgearbeitet werden, dass wirklich jeder versteht, worum es geht. Skogland nämlich ist zweigeteilt. (Woran mag uns das bloß erinnern?) Im Norden leben die Skogen dunkler Haar- und Hautfarbe, die weitaus weniger Rechte genießen als jene, die im Süden leben. Diese Skogen sind blond und blauäugig und haben es verstanden, die Bodenschätze und menschlichen Ressourcen des Nordens bestens für sich auszunutzen. Die Bewohner des Südens sind reich und haben die politische Macht inne. Doch der König will Veränderungen. Er hat, wenn auch spät, die Zeichen der Zeit erkannt, und möchte jenen Menschen mehr Rechte geben, die bislang in seinem Land unterdrückt wurden. Das stößt natürlich längst nicht bei allen Südskogen auf Gegenliebe. Und es gibt sogar einige aus dem Norden, denen dieses Vorhaben des Königs so gar nicht gefallen möchte. Den rechten Weg zu finden ist also gar nicht so einfach... Boies Roman allerdings ist nicht nur vor einem politischen Hintergrund zu lesen. Er ist Krimi und Thriller in einem, spannend bis zur letzten Minute und sogar darüber hinaus. Natürlich gibt es ein "Happy End". Klar, gerade junge Leser lässt man zum Ende eines Buches nicht einfach so im Regen stehen. Aber das Ende macht auch deutlich, dass mit dem positiven Ausgang noch längst nicht alle Probleme Skoglands bewältigt worden sind. Dass es wichtig ist, auch in Zukunft darüber nachzudenken, wie man Probleme wie Diskriminierung, Rassismus, aber auch wie man Gewalt und Rebellion angehen an. Wie jeder einzelne in der Gesellschaft sich seinen Platz erobern kann - ohne dies auf Kosten anderer tun zu müssen. Ein Buch, das zu wunderbar tiefgreifenden Diskussionen führen kann. Es sei mir an dieser Stelle eine ganz persönliche Bemerkung gestattet: Ich habe selten ein Buch gelesen, das mich so tief bewegt hat wie dieses Buch von Kirsten Boie. Ein wundervolles Werk, das ganz besonders gewürdigt werden sollte.

Wer behauptet, man könne kein politisches Buch schreiben, welches auch Jugendliche mitreißt, der täuscht. Kirsten Boie stellt das nämlich mit ihrem Roman "Skogland" in bester Manier unter Beweis. Ein Werk, das mitreißt, das verzaubert, das spannend ist und das man kaum aus der Hand legen mag, hat man die ersten Seiten erst gelesen.

weitere Rezensionen von Martina Meier


Kirsten Boie erzählt ihre Geschichte in zwei Handlungssträngen, die zwischenzeitlich miteinander verschmelzen. Zum einen ist da das Mädchen Jarven in Deutschland, die mit ihrer überängstlichen Mutter alleine lebt und viele Dinge nicht tun darf, die andere Mädchen mit 13 oder 14 Jahren schon unternehmen dürfen. Eines Tages aber setzt sie sich gegen den Willen ihrer Mutter durch und nimmt an einem Film-Casting teil.

Auf der anderen Seite wird die Geschichte Malenas beleuchtet. Sie ist ungefähr gleich alt wie Jarven, lebt als Prinzessin in Skogland und hat gerade erst ihren Vater, den König, verloren. Nun hat sie nur noch einen lebenden Verwandten, ihre Onkel Norlin, der im Namen der kleinen Prinzessin die Amtsgeschäfte führt. Doch eines Tages verschwindet Malena ganz plötzlich.

Jarven hat es tatsächlich geschafft! Sie soll die Hauptrolle in dem Film spielen und wird von den Leuten, die das Casting organisiert haben, nach Skogland gebracht. Natürlich mit der Zustimmung von Jarvens Mutter, die per SMS ihrer Tochter noch viel Spaß wünscht. In Skogland steht noch einmal eine Bewährungsprobe für Jarven auf dem Programm. Sie soll bei den offiziellen Geburtstagsfeierlichkeiten für Prinzessin Malena deren Platz übernehmen. Schon bald muss Jarven feststellen, dass in Skogland einiges nicht mit rechten Dingen zugeht.

Zwei Dinge, so heißt es auf der Internetseite der Autorin, seien Kirsten Boie beim Schreiben ganz besonders wichtig: Zum einen, dass Literatur für Kinder auch Literatur sein sollte; zum anderen, dass darüber nicht vergessen wird, an wen sie sich richtet, dass sie also Literatur für Kinder ist. Beide Facetten hat Kirsten Boie mit ihrem Roman "Skogland" sicher hervorragend getroffen. Doch das Buch kann nicht nur junge Leser in den Bann ziehen, das sei allen versichert, die oft genug achtlos Kinder- und Jugendliteratur wieder aus den Händen legen. Denn "Skogland" ist mehr als nur "nette Unterhaltung". Es ist ein Buch über tiefgreifende gesellschaftliche Probleme, die in dem Roman so aufgearbeitet werden, dass wirklich jeder versteht, worum es geht.

Skogland nämlich ist zweigeteilt. (Woran mag uns das bloß erinnern?) Im Norden leben die Skogen dunkler Haar- und Hautfarbe, die weitaus weniger Rechte genießen als jene, die im Süden leben. Diese Skogen sind blond und blauäugig und haben es verstanden, die Bodenschätze und menschlichen Ressourcen des Nordens bestens für sich auszunutzen. Die Bewohner des Südens sind reich und haben die politische Macht inne. Doch der König will Veränderungen. Er hat, wenn auch spät, die Zeichen der Zeit erkannt, und möchte jenen Menschen mehr Rechte geben, die bislang in seinem Land unterdrückt wurden.

Das stößt natürlich längst nicht bei allen Südskogen auf Gegenliebe. Und es gibt sogar einige aus dem Norden, denen dieses Vorhaben des Königs so gar nicht gefallen möchte. Den rechten Weg zu finden ist also gar nicht so einfach...

Boies Roman allerdings ist nicht nur vor einem politischen Hintergrund zu lesen. Er ist Krimi und Thriller in einem, spannend bis zur letzten Minute und sogar darüber hinaus. Natürlich gibt es ein "Happy End". Klar, gerade junge Leser lässt man zum Ende eines Buches nicht einfach so im Regen stehen. Aber das Ende macht auch deutlich, dass mit dem positiven Ausgang noch längst nicht alle Probleme Skoglands bewältigt worden sind. Dass es wichtig ist, auch in Zukunft darüber nachzudenken, wie man Probleme wie Diskriminierung, Rassismus, aber auch wie man Gewalt und Rebellion angehen an. Wie jeder einzelne in der Gesellschaft sich seinen Platz erobern kann - ohne dies auf Kosten anderer tun zu müssen. Ein Buch, das zu wunderbar tiefgreifenden Diskussionen führen kann.

Es sei mir an dieser Stelle eine ganz persönliche Bemerkung gestattet: Ich habe selten ein Buch gelesen, das mich so tief bewegt hat wie dieses Buch von Kirsten Boie. Ein wundervolles Werk, das ganz besonders gewürdigt werden sollte.

geschrieben am 27.07.2006 | 661 Wörter | 3590 Zeichen

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